Beschreibung
Erstmals ist ein Literaturstipendium der Jüdischen Gemeinde Teil des Programms der resonanzräume. Für die Dauer von einem Monat ist die Lyrikerin Adi Keissar eingeladen, in Frankfurt zu leben, zu arbeiten und in den Austausch mit der hiesigen Literatur- und Kulturszene zu treten. Die Lyrikerin, Journalistin und Gründerin des Poesie-Projekts Ars Poetica ist Israelin mit jemenitischer Herkunft. Ihre Poesie widmet sich Fragen nach Identität und Machtstrukturen und ist eine Gegenerzählung zur dominierenden Kultur. Durch ihr lyrisches Schreiben gelingt es Keissar, das allzu Menschliche einzufangen und das Gefühl einer geteilten Erfahrung mit den Leser*innen zu vermitteln.
Ihre Gedichte erscheinen in Anthologien, Magazinen und Zeitungen und wurden in zehn Sprachen übersetzt. Ihr erstes Buch Shahor ‘al Gabbei Shahor (Schwarz auf Schwarz) erschien 2014. Es folgten zahlreiche weitere Bände und Auszeichnungen. Die Zeitung Haaretz nannte sie die „einflussreichste und herausragendste israelische Dichterin“ der Gegenwart.
An dem von Irina Bondas moderierten Abend liest Adi Keissar aus ihrem Werk und spricht mit der Schauspielerin Sharon Kotkovsky über die Verbindung von Literatur und Bühnenkunst sowie Ein- und Ausschlüsse, die mittels Sprache hergestellt oder überwunden werden können. Außerdem kommen die drei Podiumsteilnehmerinnen über die Notwendigkeit von vielfältigen Erzählungen, der Macht von Politik und die (Un)Übersetzbarkeit ihrer Arbeit ins Gespräch.
In Kooperation mit dem Schauspiel Frankfurt
- Gästinnen: Adi Keissar, Lyrikerin und Sharon Kotkovsky, Theatermacherin und Performerin
- Moderation: Irina Bondas, Moderatorin
Die Literatur-Residency wurde mit freundlicher Unterstützung von Ardi Goldman ermöglicht.
