Die Synagoge im Frankfurter Westend wurde 1910 eingeweiht. Als einzige der vier großen Synagogen der Stadt wurde sie von den Nationalsozialisten nicht völlig zerstört.
Die Frankfurter Westend-Synagoge ist ein architektonisches Schmuckstück und schon allein wegen ihrer prachtvollen Kuppel einen Besuch wert. Der Ursprungsbau an der früheren Königsteiner Straße – der heutigen Freiherr-vom-Stein-Straße – wurde nach zwei Jahren Bauzeit am 28. September 1910 eingeweiht. Der Innenraum zählte zu den am aufwändigsten gestalteten Synagogen-Innenräumen Deutschlands. Die Sitzplätze der Frauen waren nicht auf die Empore beschränkt, sondern befanden sich – wie auch die der Männer – unten, allerdings waren die Geschlechter weiterhin nach linkem und rechtem Mittelschiff (bzw. Seitenschiffen) getrennt. Zudem beherbergte die Synagoge eine Orgel.
An den Hohen Feiertagen war die unter den Rabbinern Caesar Seligmann, Arnold Lazarus und Georg Salzberger liberal geführte Synagoge so überfüllt, dass nach 1918 ein zusätzlicher G“ttesdienst in der Aula des Philanthropins eingeführt wurde.
Vorläufer der Westend-Synagoge war das Bethaus der Privatvereinigung Westend-Union (Immanu-El-Verein) in der Niedenau 21 gewesen. Es war 1868 vom Reform-Rabbiner Leopold Stein eingeweiht worden.