Ein Tag des Erinnerns und der Solidarität
Am 7. Oktober 2024 jährt sich der Hamas-Terrorangriff auf Israel zum ersten Mal. Ein Jahr, das geprägt ist von tiefen Wunden, Verunsicherung und der noch immer andauernden Sorge um die Menschen in Israel und die 101 verbliebenen israelischen Geiseln im Gazastreifen. Zudem trägt der massive Anstieg von antisemitischen Übergriffen im analogen und digitalen Raum seit dem 7. Oktober 2023 in Deutschland, Europa und dem Rest der Welt zu Zweifeln über eine sichere Zukunft jüdischen Lebens bei.
Die Jüdische Gemeinde Frankfurt am Main präsentiert anlässlich dieses Jahrestages eine besondere Ausstellung im Ignatz Bubis-Gemeindezentrum, um den schmerzhaften Verlust und die tiefe Betroffenheit der Gemeindemitglieder nach den verheerenden Ereignissen vom 7. Oktober zu reflektieren. Die Ausstellung, die nur an diesem Tag zugänglich ist, gibt persönliche Einblicke in die Gefühlslage der Gemeindemitglieder und bringt ihre Gedanken, Trauer und Solidarität zum Ausdruck.
In Form von grafisch aufbereiteten Textbeiträgen sind anonym eingereichte Statements der Gemeindemitglieder zu der Frage „Wie fühlt es sich für Euch an, seit dem 7. Oktober als Jude in Frankfurt zu leben?“ zu lesen (und zu sehen). Die Ausstellung lädt dazu ein, an diesem Tag innezuhalten und die Auswirkungen des Massakers auf jüdische Communities weltweit sichtbar zu machen. Sie ist Teil einer gemeindeinternen Veranstaltungsreihe im Zeichen des Gedenkens an den 7. Oktober 2023.
Neben der Ausstellung möchte die Jüdische Gemeinde Frankfurt auch im öffentlichen Raum an den schlimmsten Pogrom an Juden seit der Schoa erinnern. Dies wird durch eine stille Botschaft auf einer digitalen Plakatwand erfolgen, auf dem die die Zahl „1200“ und die hebräische Inschrift für das Gedenken „Sichronam LeVracha“ („Möge ihr Andenken gesegnet sein“) gezeigt werden.
Diese Botschaft dient als Mahnmal und als Zeichen des kollektiven Gedenkens an die unschuldigen Opfer des 7. Oktober 2023 – die jungen Teilnehmer des Supernova-Musikfestivals und die Bewohner betroffenen Kibbuzim sowie alle weiteren Unschuldigen, die auf brutalste Art misshandelt, entführt und ermordet wurden. Sie finden diese beidseitige visuelle Botschaft an: Kreuzung Zeppelinallee/Bockenheimer Landstraße.
Der Vorstand der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main erklärt dazu: „Unsere Gedanken sind bei den Opfern des 7. Oktobers und bei den Familien, die an diesem Tag einen geliebten Menschen verloren haben sowie bei all‘ denen, die in dieser schwierigen Zeit immer noch um die Sicherheit ihrer Angehörigen bangen. Wir werden nicht aufhören, weiterhin an das Schicksal der verbliebenen 101 Geiseln zu erinnern und ihre Freilassung zu fordern. Der 7. Oktober bedeutet für die gesamte jüdische Gemeinschaft eine Zäsur. Der tödlichste Angriff auf Juden seit der Schoa und der darauffolgende weltweite Ausbruch von Antisemitismus hat uns verunsichert, aber er wird uns nichts schwächer machen. Im Gegenteil, wir werden unsere jüdische Identität stärker und stolzer auch hier in Frankfurt leben und gegen Antisemitismus und Israel-Hass kämpfen. Wir lassen uns nicht unterkriegen. Bei diesem Vorhaben hoffen wir auf die Solidarität und Unterstützung der Politik und vor allem der Zivilgesellschaft.“
Vertreterinnen und Vertreter der Presse sind eingeladen, diese besondere Ausstellung im Ignatz Bubis-Gemeindezentrum (Savignystraße 66, 60325 Frankfurt am Main) zu besuchen. Sie können sich bis 7. Oktober um 9:00 Uhr unter presse@jg-ffm.de anmelden. Geben Sie bitte die voraussichtliche Uhrzeit Ihres Besuchs an.
„Mit dieser Ausstellung wollen wir unsere Gefühle teilen und gemeinsam gedenken. Möge dieser Tag uns allen Kraft und Hoffnung schenken“, so der Gemeindevorstand.
Die Ausstellung ist am 7. Oktober 2024 von 10:00 Uhr bis 17:30 Uhr ausschließlich für Gemeindemitglieder sowie Pressevertreterinnen und -vertreter zugänglich.
Wir laden alle Frankfurterinnen und Frankfurter dazu ein, an diesem Tag innezuhalten und der Opfer des Terroranschlags des 7. Oktober 2023 zu gedenken, an das Schicksal der verbliebenen Geiseln zu erinnern (und ein Zeichen gegen Antisemitismus zu setzen).
Pressekontakt
Eugen El
Leitung Kommunikation und Digitalisierung
Tel.: +49 (0)69 / 76 80 36-141
e.el@jg-ffm.de
Bitte beachten Sie, dass die Pressestelle der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am 2. Oktober 2024 bis 13:00 Uhr und danach erst am 7. Oktober 2024 erreichbar ist.
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