Flüchtlingsverband
Der 1962 von osteuropäischen Juden gegründete Flüchtlingsverband ist in den Bereichen Sozialarbeit, Integration, Kultur und Religion tätig.
Eintrag 4624
Geschichte und Entwicklung
Der Flüchtlingsverband wurde 1962 von osteuropäischen Juden gegründet, die als Displaced Persons oder auch auf anderen Wegen nach Deutschland gelangt waren.
In den 1960er-Jahren gab es ca. 500 jüdische Flüchtlinge in Frankfurt, von denen etwa 150 dem Verband angehörten. Seit Gründung bis in die 1990er-Jahre stammten die meisten Mitglieder des Verbandes aus Polen. Aufgrund des stark wachsenden Antisemitismus sahen sie sich gezwungen, ihre Heimat zu verlassen. Laut der Satzung von 1977 versteht sich der Verband als „Interessenvertretung seiner Mitglieder in ihrer Sonderstellung als Heimatvertriebene oder Flüchtlinge gegenüber Bundes- und Landesministerien, Behörden, Institutionen.“ Weiterhin heißt es in der Satzung: „Es können Landesverbände und Ortsgruppen in allen Teilen der Bundesrepublik gegründet werden.“ Es ist jedoch unbekannt, ob es auch in anderen Städten Ortsgruppen des Flüchtlingsverbandes tatsächlich gab oder ob der Bundesverband identisch mit dem Frankfurter Verband blieb.
Vor dem Hintergrund der Zuwanderung nach Mauerfall kamen zunehmend Jüdinnen und Juden aus Russland, der Ukraine und anderen Ländern der ehemaligen Sowjetunion in den Verband. 1999 bildeten russische Juden den Vorstand, mit Ausnahme des Vorsitzenden Benjamin Bloch sel. A.
Von 1963 bis 1993 war Peter Olivier der Geschäftsführer des Flüchtlingsverbandes und der Redakteur der Verbandszeitschrift „Unsere Stimme“. Ab 1993 wurde Alexander Sun für den Verband tätig. Im Jahre 2000 hat Jana Ostrovskaia die Arbeit übernommen. Die Tätigkeiten des Verbandes erstrecken sich auf die Bereiche Sozialarbeit, Integration, Kultur und Religion. Freunde und Förderer unterstützen die vielfältigen Tätigkeiten und Projekte. Im Mai 1999 wurden die umfangreichen Akten des Flüchtlingsverbands vom Zentralarchiv zur Erforschung der Geschichte der Juden in Deutschland (Heidelberg) übernommen.
Vorsitzende des Verbands waren in dieser Reihenfolge Ignaz Lipinski, Ignaz Bubis, Dr. Dieter Graumann, Benjamin Bloch, seit 2017 Aron Schuster und ab Oktober 2023 Benjamin Graumann.
Die Zeitschrift „Unsere Stimme“
Die erste Ausgabe der Zeitung „Unsere Stimme“ erschien 1969 in Frankfurt/Main als Organ des Flüchtlingsverbandes. Lange Zeit war M. Rogovski Chefredakteur der Zeitschrift. Seit Eintritt der Immigranten aus der ehemaligen UdSSR in den Verband werden Teile der Verbandszeitung in russischer Sprache veröffentlicht. Die russischsprachigen Autorinnen und Autoren halten an der Tradition der Zeitung fest, das Leben der Juden in Deutschland, Israel und anderen Ländern aktuell und vielseitig zu beleuchten. Seit 1998 erscheint die Zeitung in neuem Design, gestaltet von L. Glotser (Grafiker). In den letzten Jahren blieb das Themenspektrum größtenteils konstant. Es erscheinen Artikel, die den Problemen der jüdischen Zuwanderung sowie den Aktivitäten des Verbandes gewidmet sind. Politische, soziale und kulturelle Themen finden ihren Platz im Verbandsorgan. Die Redaktion konnte Autoren aus Deutschland, Israel, Russland und anderen Ländern für die Zusammenarbeit gewinnen. Die Redaktion bekommt zunehmend Leserbriefe. Kriegs- und Arbeitsveteranen senden ihre Erinnerungen und Fotos, andere Autoren senden Gedichte und persönliche Erzählungen. Auch gibt es Meinungsbilder zu aktuellen Ereignissen. Im Laufe der Zeit hat sich das Verbandsorgan zu einem wichtigen und vertrauten Medium, einem „Treffpunkt“, entwickelt. „Unsere Stimme“ ist kostenlos in allen jüdischen Gemeinden Deutschlands erhältlich und wird mit Interesse gelesen.
Verantwortlich i. S. des Pressegesetzes: Benjamin Graumann
Redaktion: T. Faktorovich (Chefredakteurin), J. Zarkh, T. Newell, E. Chernetsova, M. Levitina
Die Zeitschrift „Unsere Stimme“
Die erste Ausgabe der Zeitung „Unsere Stimme“ erschien 1969 in Frankfurt/Main als Organ des Flüchtlingsverbandes. Lange Zeit war M. Rogovski Chefredakteur der Zeitschrift. Seit Eintritt der Immigranten aus der ehemaligen UdSSR in den Verband werden Teile der Verbandszeitung in russischer Sprache veröffentlicht. Die russischsprachigen Autorinnen und Autoren halten an der Tradition der Zeitung fest, das Leben der Juden in Deutschland, Israel und anderen Ländern aktuell und vielseitig zu beleuchten. Seit 1998 erscheint die Zeitung in neuem Design, gestaltet von L. Glotser (Grafiker).
In den letzten Jahren blieb das Themenspektrum größtenteils konstant. Es erscheinen Artikel, die den Problemen der jüdischen Zuwanderung sowie den Aktivitäten des Verbandes gewidmet sind. Politische, soziale und kulturelle Themen finden ihren Platz im Verbandsorgan. Die Redaktion konnte Autoren aus Deutschland, Israel, Russland und anderen Ländern für die Zusammenarbeit gewinnen. Die Redaktion bekommt zunehmend Leserbriefe.
Kriegs- und Arbeitsveteranen senden ihre Erinnerungen und Fotos, andere Autoren senden Gedichte und persönliche Erzählungen. Auch gibt es Meinungsbilder zu aktuellen Ereignissen. Im Laufe der Zeit hat sich das Verbandsorgan zu einem wichtigen und vertrauten Medium, einem „Treffpunkt“, entwickelt. „Unsere Stimme“ ist kostenlos in allen jüdischen Gemeinden Deutschlands erhältlich und wird mit Interesse gelesen.
- Verantwortlich i. S. des Pressegesetzes: Benjamin Graumann
- Redaktion: T. Faktorovich (Chefredakteurin), J. Zarkh, T. Newell, E. Chernetsova, M. Levitina
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