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16.03.2020 / 20 Adar 5780

Beiträge, Maßnahmen & wichtige Mitteilungen des Vorstands zur aktuellen Corona-Virus-Lage

Beiträge, Maßnahmen und wichtige Mitteilungen - Der Vorstand der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main informiert:

03.07.2020 Feriengruß der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main K.d.ö.R.

Liebe Gemeindemitglieder, liebe Freunde und vor allem liebe Schülerinnen und Schüler,

heute ist es soweit! Der letzte Schultag dieses Schuljahres steht an. Nach der Zeugnisverteilung heißt es: „Ab in die Ferien“!

Sicherlich wird uns allen dieses Schuljahr in ganz besondere Weise in Erinnerung bleiben. Es war wahrlich kein „normales“ Jahr. Zumindest das zweite Halbjahr war das wohl außergewöhnlichste auf das wir in unserer Schulgeschichte zurückschauen werden.

Geprägt von der Corona-Pandemie und dem zeitweise auferlegten Schulbetretungsverbot, mussten sich Lehrerinnen und Lehrer, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die gesamte Verwaltung kreative und innovative Maßnahmen ausdenken, um den Lernfortschritt und den eingeschränkten Betrieb dennoch zu gewährleisten. Home-Schooling und Zoom-Meetings waren einige der Methoden, die dabei verwendet wurden. Aber natürlich bleibt Einiges einfach nicht zu ersetzen: Das persönliche Treffen und das Miteinander in der Klasse.

Daher waren wir froh, als es – wenn auch nur kurz vor den Ferien – erneut möglich war, allen Schülern wieder Präsenzunterricht anzubieten, natürlich unter Einhaltung aller Hygienemaßnahmen.
Bedauerlicherweise waren keine richtigen Abschlussfeiern erlaubt, doch die Tatsache nach dieser herausfordernden Zeit wieder zusammenkommen zu können, rief Freude und Zuversicht hervor.

Gerade auch im Leuchten der Augen unserer Grundschüler konnte man nicht nur dieses Glücksgefühl, sondern auch die Vorfreude auf das kommende Schuljahr erkennen. Dieses startet nämlich mit einem Highlight: Unsere I. E. Lichtigfeld-Grundschule erhält Einzug in das neue Schulgebäude in der Westendstraße.
Leider müssen wir aufgrund der momentanen Corona-Auflagen unsere große Neubaueröffnungsfeier bis auf weiteres verschieben. Dennoch werden wir für unsere Grundschüler für den ersten Schultag am 17. August 2020 etwas Besonderes vorbereiten. Schließlich soll dieser historische Tag auch gebührend gewürdigt und gefeiert werden, wenn auch nur im internen, kleinen Schulrahmen.

Jetzt aber stehen erst einmal die Sommerferien an!

Liebe Schülerinnen und Schüler, habt Spaß, genießt die Zeit, auch wenn das Reisen erschwert ist und kommt gesund und mit ganz viel Energie und Freude im nächsten Schuljahr wieder! Denn ihr seid es, die das Herz unserer Jüdischen Gemeinde zum Lachen bringt!

Wir wünschen euch allen sowie allen Lehrerinnen und Lehrern, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Eltern und Geschwistern einen wundervollen Start in die Ferien!

Alles Gute und eine gesunde und schöne Sommerzeit Ihnen allen! Shabbat Shalom!

Harry Schnabel
Vorstand und Schuldezernent
und
Jennifer Marställer
Direktorin

JÜDISCHE GEMEINDE FRANKFURT AM MAIN K.d.ö.R.

19.06.2020 Das Wort zum Shabbat von unserem Vorstandsvorsitzenden Prof. Dr. Salomon Korn

Liebe Gemeindemitglieder,

was Ausbreitung und langfristige Folgen von Corona betrifft, so hatte ich zunehmend nicht nur den Eindruck, diese Seuche hätte auch eine der zehn biblischen Plagen sein können, sondern dass sie in ihren Auswirkungen als Pandemie alle diese Plagen in den Schatten stellt.

So, wie ein Seefahrer auf den Weiten des Ozeans nach langer Überfahrt endlich Land am Horizont erblickt, so scheinen die im Gefolge von Corona notwendigen Ausnahmeregelungen und Verbote ihrem allmählich absehbaren Ende entgegenzugehen: Endlich das aufflackernde „Licht der Normalität“ am Ende eines langen Tunnels, endlich das Anwachsen des Hoffnungsschimmers auf eine baldige Rückkehr zum Vertrauten und Gewohnten. Jetzt erhält „Normalität“ für uns eine zuvor meist nicht erkannte, nicht wirklich geschätzte Bedeutung: Alltag als Privileg! Und es war während dieser Zeit nicht so sehr die Menge sozialer Kontakte entscheidend, sondern deren Intensität. Wir haben gelernt, zusammenzuhalten, uns zu helfen und virtuellen Kontakt mit unseren Freunden zu pflegen. Corona hat uns gezeigt: Wir kommen in vielen Bereichen mit weniger aus – und wissen es jetzt aus Erfahrung und neuer Perspektive mehr denn je zu schätzen.

Und so freuen wir uns, dass ab 22. Juni die Grundschule für alle Schülerinnen und Schüler geöffnet ist und ihnen damit vor den Sommerferien noch einmal Gelegenheit geboten wird, Zeit miteinander zu verbringen und sich gemeinsam in die Ferien zu verabschieden. Dieser Öffnung folgen die Öffnungen von Krippe und Kindergärten, begleitet von zunehmenden Lockerungen. Mit Beginn der Hessischen Sommerferien werden sowohl die Eingangsstufe aus ihren Räumen in der Savignystraße als auch die 2. bis 4. Klassen aus ihren Räumen im Philanthropin in den fertiggestellten Schulneubau in der Westendstraße umziehen.

Darüber hinaus warten wir auf weitere Vorgaben der Hessischen Landesregierung betreffend Lockerungen hinsichtlich unserer Gottesdienste, in der Hoffnung, als Gemeinde die Hohen Feiertage im Rahmen geltender Vorschriften und Einschränkungen weitestgehend gemeinsam begehen zu können; an Modellen für verteilte Gottesdienste arbeiten wir zur Zeit. Damit verbunden ist die frohe Kunde, dass wir ab 20. Juni wieder Kidduschim anbieten.

Alle diese Vorhaben und geplanten Maßnahmen sind erfreuliche Zeichen schrittweiser Rückkehr zu einer Normalität, die wir in Zukunft nicht mehr als so selbstverständlich empfinden werden wie bisher, auch und gerade wenn – was nicht eintreten möge – es demnächst eine zweite Coronawelle geben sollte: Wir stehen zusammen!

Shabbat Shalom, bleiben Sie gesund und passen Sie trotz anstehender Corona-Lockerungen auch weiterhin gut auf sich und Ihre Lieben auf!

Mit herzlichen Grüßen

Prof. Dr. Salomon Korn
Vorstandsvorsitzender

JÜDISCHE GEMEINDE FRANKFURT AM MAIN K.d.ö.R.

12.06.2020 Das Wort zum Shabbat von unserer Gemeinderatsvorsitzenden Cornelia Maimon-Levi

Liebe Gemeindemitglieder,

so gerne hätte ich heute über den Sommer und die bevorstehenden Ferien geschrieben, aber seit mehr als drei Monaten wird unser Leben von der Corona-Krise bestimmt und die Gefahr ist leider immer noch nicht gebannt.
Bei den wenigen Begegnungen mit Familienmitgliedern und Freunden müssen wir auf strenge Regeln achten. Großeltern können seit mehr als drei Monaten ihre Enkelkinder nicht richtig umarmen, wir können Trauernde kaum trösten, wir können Freunden nicht die Hand reichen. Kinder leiden, weil sie ihre Freunde nicht in gewohnter Atmosphäre treffen können. Es tut in der Seele weh. Der Sommer ist da, wir würden so gerne unseren Urlaub planen, so wie wir es immer gemacht haben, es ist aber gar nicht oder nur eingeschränkt möglich. Seit mehr als drei Monaten haben wir angesichts der Bedrohung durch die Krankheit unser Leben auf unbestimmte Zeit umgestellt, weil das Leben das Kostbarste ist was wir haben.

Trotz aller Schwierigkeiten konnte, dank des Einsatzes der Mitarbeiter der Gemeinde und der intensiven Arbeit des Vorstands, dank des großen ehrenamtlichen Engagements von vielen Gemeindemitgliedern, viel Hilfe geleistet und die Strukturen des Gemeindelebens den Umständen angepasst werden sowie alle Abteilungen funktionsfähig erhalten bleiben. Dafür sind wir allen sehr dankbar.

Der großartige Rabbiner Sir Jonathan Sacks überschreibt den Kommentar zur morgigen Parascha, Beha’alotecha, mit dem Titel „Loneliness and Faith“ – übersetzt: Einsamkeit und Glaube, oder Einsamkeit und Vertrauen, und sieht viele Lehren, die wir gerade jetzt, in der Covid19-Krise aus dieser Parascha ziehen können. Er spricht in seinem Kommentar über die Einsamkeit Moses und sein besonderes Vertrauen in das Schicksal, das dem Volk Israel bestimmt wurde. Die Einsamkeit, so Rabbiner Sacks, ist eine schwere Bürde. Doch die Parascha lässt uns wissen, wir sind nicht alleine in der Isolation. Moses, David, Elijah and Jonah haben, zu anderen Zeiten, das gleiche empfunden und wussten aus der tiefen psychologischen Krise herauszufinden, um besondere spirituelle Höhen und Stärken zu erreichen, so Rabbiner Sacks.

Doch es gibt noch mehr in dieser Parascha, das uns an die heutige Situation denken lässt. Miriam wird mit Aussatz bestraft – erinnert uns das nicht an die schreckliche ansteckende Krankheit? Moses ruft: „Ach G‘tt, heilige sie!“ – erinnert uns das nicht an die Sorge, die wir für unsere Lieben empfinden, die sich mit dem Corona-Virus anstecken könnten? Miriam muss sieben Tage außerhalb des Lagers verbringen und das Volk zieht nicht weiter bis sie wieder zurückkommt – erinnert uns das nicht an die Quarantäne und die Rücksicht und Verantwortung, die wir für jeden Einzelnen, für alle unsere Mitmenschen haben?

Am wichtigsten aber ist der Anfang der Parascha, wo die Lichter am siebenarmigen goldenen Leuchter gezündet werden, genau nach Anweisungen, damit sie vom Leuchter nach vorne scheinen. Das Licht der Menora erhellt das Zeltlager, es gibt Hoffnung und Vertrauen.

Auch wir schauen nach vorne und sehen langsam Licht in der Dunkelheit der Pandemie und wir haben Hoffnung. Seit nur kurzer Zeit wurden die Einschränkungen gelockert. Seit einigen Wochen ist unsere Westend-Synagoge wieder geöffnet. Auch wenn wir auf den uns geliebten Gesang verzichten müssen, können wir gemeinsam am G‘ttesdienst teilnehmen. Noch in diesen Monat sollen wieder Kidduschim angeboten werden, so dass wir uns nach dem G‘ttesdienst untereinander austauschen können. Es gibt weiterhin strenge Hygieneregeln, aber Kinder können wieder unsere Kita- und Schuleinrichtungen besuchen, Kulturveranstaltungen können mit einem kleinen Publikum stattfinden.

Die Bedrohung scheint abgenommen zu haben, doch wir müssen weiter vorsichtig und besonnen bleiben. Wir dürfen uns selbst und die anderen nicht gefährden.

Rücksicht, Fürsorge und Hoffnung sollen uns weiter begleiten.

Schabbat Schalom und bleiben Sie gesund.

Ihre
Cornelia Maimon-Levi
Gemeinderatsvorsitzende

Jüdische Gemeinde Frankfurt am Main K.d.ö.R.

05.06.2020 Das Wort zum Shabbat von unserem Vorstandsmitglied Prof. Dr. Leo Latasch

Liebe Gemeindemitglieder,

in diesen Tagen bedeutet jede neue positive Nachricht Balsam für die Seele und ist zugleich mit der Hoffnung verbunden, das wir trotz und mit Corona bald wieder zur „Normalität” zurückkehren werden.

Die Lockerungen der Corona-bedingten Restriktionen geben Anlass zur Freude, sollten uns aber die Vorsicht, nach wie vor nicht vergessen lassen. Dennoch ist es sehr schön, dass Familien wieder einfacher zusammenkommen, Freunde sich wieder persönlich austauschen können. Gerade in schweren Zeiten ist der Zusammenhalt und die Nähe zur Familie und Freunden besonders wichtig. Die hohe Bedeutung der Familie und die Verbindung zwischen den Generationen ist ein grundlegendes und identitätsstiftendes Element im Judentum und wird auch immer wieder zu Shabbat besonders deutlich.

„LeDor waDor“ – „von Generation zu Generation“ – ist nicht nur religiöse Aufgabe, sondern ein jüdisches Lebensgefühl. Es ist die Verantwortung, das religiöse Wissen und die Tradition an kommende Generationen weiterzureichen, um das jüdische Erbe und das kollektive jüdische Gedächtnis für die Zukunft zu bewahren.

LeDor waDor bedeutet aber auch, unsere älteren Familienangehörige und Freunde nicht nur zu respektieren, sondern sie auch zu schützen, was manchmal ein schmaler Grat in Hinblick auf Bevormundung sein kann. Auch wenn wir es nur gut meinen, ältere Menschen wissen dennoch sehr wohl alleine, was „gut für sie ist”.

Vor allem für unsere älteren Gemeindemitglieder im Jüdischen Altenzentrum (JAZ) ist seit März dieses Jahres vieles nicht mehr so, wie es einmal war. Der Besuch von Familie und Freunden wurde vorübergehend komplett untersagt. Alle Aktivitäten, die neben der notwendigen Routine auch Halt und Unterhaltung bieten, mussten abgesagt werden. Von jetzt auf gleich änderte sich der Alltag und das normale Leben. Eine noch nie vorhandene Situation, die noch nie dagewesene Maßnahmen erforderte.

Glücklicherweise ist es uns gelungen, gesundheitlichen Schaden von unseren Bewohnern fernzuhalten und ihnen trotz der Situation ein Gefühl des Miteinanders zu vermitteln, so dass sich niemand alleine gelassen oder einsam fühlte. Dafür gebührt den Mitarbeitern des JAZ ein sehr großer Dank.

Wir werden weiterhin versuchen, so rasch als möglich wieder Normalität zu schaffen. Selbstverständlich immer unter Voraussetzung der bestmöglichen Schutzmaßnahmen für die Gesundheit und unter Achtung der Verordnungen der Hessischen Landesregierung. In den kommenden Tagen wird es aber wieder möglich sein – sofern die Entwicklung hoffentlich positiv bleibt – dass Familienmitglieder, weitere Gäste sowie ehrenamtliche Helfer das JAZ besuchen können.

Wir freuen uns auch, dass unsere angebotene Unterstützung für Gemeindemitglieder ab 65 Jahren so positiv aufgenommen wurde. Für die Monate Juni und Juli werden wir allen Mitgliedern, die sich bei uns gemeldet haben, dreimal die Woche ein Mittagessen zu einem symbolischen Selbstkostenbeitrag liefern. Auch so wollen wir unserer Aufgabe, füreinander da zu sein, nachkommen.

LeDor waDor impliziert aber auch, aus der Vergangenheit für die Zukunft zu lernen. Und die Lehre, die wir aus dieser schwierigen Zeit sicherlich ziehen werden, ist, dass der Respekt vor dem Anderen, die Nachsicht für Einschränkungen zum Wohle Aller und die Fürsorge um die Gemeinschaft entscheidend sind, um Krisen zu überstehen und erfolgreich zu meistern.

Ich bin froh und dankbar, dass wir genau das als Gemeinde so verantwortungsvoll und in bester jüdischer Tradition umgesetzt haben.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und Ihren Lieben, auch im Namen meiner Vorstandskollegen und dem Gemeinderat, Shabbat Shalom und alles Gute.

Ihr
Prof. Dr. Leo Latasch

Vorstand
Jüdische Gemeinde Frankfurt am Main K.d.ö.R.

28.05.2020 Das Wort zu Shawuot und Shabbat von unserem Vorstandsmitglied Dr. Andrei Mares

Liebe Gemeindemitglieder,

ab heute Abend feiern wir Shawuot. Es sind sieben Wochen seit Pessach vergangen, in denen wir mit Einschränkungen die wir bisher noch nicht kannten, leben mussten.

Die Corona-Fesseln sind zwar zwischenzeitlich leicht gelockert, haben uns aber noch fest im Griff. Immer noch hindern uns viele Gebote und Verbote unser gewohntes Leben zu führen.

Was für ein Fest ist Shawuot? Was feiern wir? G‘tt gab Moses am Berge Sinai die Zehn Gebote für das jüdische Volk. Gebote und Verbote wurden uns gegeben nach denen wir unser Leben richten sollen.
Und wie es in der Thora steht sagten wir: „wir tun und wir hören“. Wir waren und sind bereit Gegebenes zu achten und Verbotenes zu lassen.

Die Pandemie hat uns neu gezeigt wie lebenswichtig es ist, gegebene Regeln einzuhalten.
Leider gibt es jedoch Menschen, die dies nicht verstehen. Ihre Weltsicht beschränkt sich auf schwarz oder weiß. Ihnen fehlt die gesamte Farbpalette des Lebens. Damals am Berge Sinai fehlte ihnen die Geduld und das Verständnis. Schwarz oder Weiß, keine Grauzone dazwischen, das Goldene Kalb war das Ergebnis, die Folgen für diese Menschen kennen wir.

Es ist heute nicht anders. Die Corona-Krise verlangt von uns Geduld, Verständnis für schwer Verständliches und die Fähigkeit die Grautöne zwischen Schwarz und Weiß zu erkennen.
Es sind die vielen Demonstranten und ihre Anführer, die meinen, die Regeln seien nur gemacht worden, um alle Menschen zugunsten Weniger zu betrügen. Die Verschwörungstheorien haben Konjunktur, ebenso die „Fake News“. Was sie glauben und tun ist „Weiß und gut“, alle anderen sind die „Unwissenden oder die Bösen“. Das ist die Wurzel des Extremismus, Antisemitismus und Rassismus.

Uns lehrt die Thora alle Schattierungen zu erkennen, schwierige Situationen differenziert zu sehen, ethisch zu handeln, und jedes Menschenleben gleich zu achten.

„Wer ein Leben rettet, rettet die ganze Welt“.

Achten wir weiterhin die gebotenen Regeln und behalten die Hoffnung, spätestens Simchat Thora in gewohnter Tradition feiern zu können.

Chag Shawuot Sameach, Shabbat Shalom auch im Namen des Gemeinderates und meiner Vorstandskollegen.

Dr. Andrei Mares
Vorstand
Jüdische Gemeinde Frankfurt am Main K.d.ö.R

22.05.2020 Das Wort zum Schabbat von unserem Vorstandsmitglied Marc Grünbaum

Liebe Gemeindemitglieder,

in den letzten Tagen, ja mittlerweile Wochen, gesellt sich zu den Sorgen um die wirtschaftlichen Folgen, die Auswirkungen der wochenlangen Schul- und Kita-Schließungen für die kindliche und schulische Entwicklung und die weitere Entwicklung der Pandemie, die Sorge um die gesellschaftspolitische Entwicklung in der Bundesrepublik.

Verstörende Bilder sogenannter „Hygiene-Demonstrationen“, die Demonstranten mit dem nationalsozialistischen gelben Judenstern und dem Label „ungeimpft“ oder dem Bildnis von Anne Frank mit dem Slogan „Weg mit den Ausgangssperren“ vom 16. Mai 2020 in Halle zeigen, erreichen uns.

Vermeintlicher Anlass dieser Demonstrationen soll die Verteidigung des Grundgesetztes und der Grundrechte sein. Bezeichnenderweise werden diese Demonstrationen vermehrt von AfD-Politikern vereinnahmt, wenn nicht gar initiiert. Bereits dieser Umstand sollte hellhörig machen: die AfD als Verteidiger der Grundrechte. Eine Partei, die diejenigen, die nicht ihrem völkischen Deutschtum entsprechen, von vornherein jeglichen Grundrechtsschutz verwehrt und Journalisten bei der Ausübung ihrer grundgesetzlich geschützten Presse- und Meinungsfreiheit damit drohen, dass sie „ja mal mehr Einfluss“ – will heißen Macht haben könnten – wie der AfD-Politiker Höcke gegenüber einem ZDF-Journalisten anlässlich eines von Höcke dann abgebrochenen Fernseh-Interviews äußerte.

Es stimmt. Zur Eindämmung der Corona-Pandemie wurden Grundrechte eingeschränkt. Das Recht der Freizügigkeit etwa durch die Ausgangs- und Beschränkungen von Zusammenkünften. Die Glaubens- und Religionsfreiheit, soweit das Abhalten von G“ttesdiensten eingeschränkt wurde, oder das Recht der Berufs- und Gewerbefreiheit insofern als beispielsweise Restaurants, Hotels oder Ladengeschäfte geschlossen werden mussten. Aber das Grundgesetz kennt – mit guten Gründen – keine schrankenlose, will heißen nicht auch einschränkbare, Grundrechte. Würde beispielsweise die Meinungsfreiheit grenzenlos gelten, so wäre es unmöglich die Leugnung der Schoa oder antisemitische Hetze, die sich allzu oft als „Meinung“ tarnt, zu verbieten oder gegen sie vorzugehen.

Dies ist zunächst die Ausgangslage. Für die Corona-Pandemie liegt auf der Hand, dass es um den Schutz des Lebens geht. Mit guten inhaltlichen und historischen Gründen im Übrigen, das höchste Gut im System der Grundrechte, die als erster Artikel quasi die Einleitung und damit das Fundament des Grundgesetzes mit den schlichten Worten „Die Würde des Menschen ist unantastbar“, bildet. Wenn man Grundrechte einschränkt, dann lautet die erste Frage, ob es um einen legitimen Zweck geht. Der Schutz des Lebens ist dies zweifelsohne. Und bereits hier schon offenbart sich die Scheinheiligkeit der sogenannten „Hygiene-Demonstrationen“: Anne Frank war in ihrem Versteck in Amsterdam eingesperrt und konnte ihr Recht auf Freizügigkeit nur deshalb nicht ausüben, weil die Nationalsozialisten ihr das Recht auf Leben als Jüdin absprachen und nicht um ihr Leben zu schützen.

Wenn also Grundrechte zum Schutz von anerkennenswerten Rechtsgütern einschränkbar sind, worin besteht dann die demokratisch-rechtsstaatliche Qualität der Einschränkung? Es ist der Maßstab an dem diese Einschränkungen gemessen werden, um legitim zu sein: Das Prinzip der Verhältnismäßigkeit. Einschränkungen im demokratischen Rechtsstaat müssen, um verhältnismäßig, geeignet, erforderlich und angemessen sein. Dass die Einschränkungen geeignet waren, zeigt sich an dem Ergebnis: Die Zahl der Neuerkrankungen ist auf ein für das Gesundheitssystem stemmbares Maß gesunken. Erforderlich waren und sind die Maßnahmen, weil die Gefahr der Pandemie noch besteht und das Virus (leider) noch existiert. Der wichtigste Maßstab aber ist, dass die Grundrechtsbeschränkung angemessen sein muss. D.h. die Einschränkung darf nicht zu weitgehend sein, nur soweit wie ein „gerade noch so“, ohne dass das Grundrecht ohne Notwendigkeit zu weitgehend eingeschränkt oder gar völlig ausgehöhlt wird.

Bezogen auf einzelne Maßnahmen der vergangenen Wochen, kann man durchaus kritisch sein und ganz grundsätzlich ist es richtig und wichtig für unsere Gesellschaft und unser demokratisches System, die Beschränkung von Grundrechten immer zu hinterfragen. Wer aber eines der Symbole des größten Menschheitsverbrechens, den Judenstern, aus seinem historischen Kontext reißt und in einen relativierenden Zusammenhang stellt, der nutzt die vermeintliche Verteidigung der Grundrechte, um eigentlich gegen diese selbst und unseren demokratischen Rechtsstaat zu agitieren. Diese Demonstranten negieren das verfassungsrechtliche System der Verhältnismäßigkeit – zumal sie nur deshalb demonstrieren können, weil unsere Grundrechte auch das Demonstrationsrecht dieser „Hygieniker“ schützt, obwohl gerade sie deren vermeintliche Abschaffung beklagen.

Viel wird darüber gesprochen, was man aus diesen Zeiten an Positivem ziehen kann. Ich glaube es ist nicht allzu viel. Eines aber sicherlich: Wir konnten verinnerlichen, wie sehr unsere Grundrechte unser Leben durchdringen und deren Schutz und die Gesellschaft, die diese Grundrechte mitgeformt haben, von uns als Selbstverständlichkeit verstanden wurden. Umso mehr müssen wir für sie eintreten und gegen all diejenigen kämpfen, die die Grundrechte einschränken wollen, weil sie für ein anderes gesellschaftliches System eintreten und ganz sicher nicht um des Schutz von Menschenleben willens.

Shabbath shalom und bleiben Sie gesund
Marc Grünbaum
Vorstand

Jüdische Gemeinde Frankfurt am Main K.d.ö.R.

15.05.2020 Das Wort zum Schabbat von unserem Vorstandsmitglied Harry Schnabel

Bleiben Sie gesund! Mit diesem wunschgleichen Imperativ, endet in Zeiten der Pandemie fast jedes Gespräch, jede E-Mail und die Mehrzahl der Telefonate, die wir führen.

Was sich wie eine jiddische Floskel anhört, könnte aber auch als Leitwort der Präventivmedizin einer jahrtausendelangen Tradition im Judentum betrachtet werden. Dafür finden sich sowohl in den Büchern Moses als auch in der Mischna zahlreiche Belege.
Bereits hier wird ermahnt, Abstand gegenüber Erkrankten zu halten und auch an Hygienevorschriften mangelt es in der Torah nicht.

Rabbi Mosche Ben Maimon (Rambam) ergänzt später, „Die Fähigkeit eines Arztes, Krankheiten vorzubeugen, sei ein größerer Beweis für sein Können, als die Fähigkeit einen bereits Erkrankten zu heilen.“
Rambam’s Worte könnten aktueller nicht sein.

Die Solidarität innerhalb unserer Jüdischen Gemeinde ist mit Dauer der Corona-Krise in beeindruckender und vorbildlicher Weise nur noch weiter angewachsen. Starke helfen Schwachen – Gesunde unterstützen Erkrankte. So soll es sein!

Angewachsen ist bei einem Teil der Bevölkerung in Deutschland mittlerweile aber auch der Drang, nach Schuldigen für den Ausbruch der Pandemie zu suchen. Beinahe überflüssig festzustellen, dass gerade Verschwörungstheoretiker beflügelt werden und nur allzu gern die jüdische Gemeinschaft ins Visier nehmen. Aktuellstes Beispiel bieten vermeintlich prominente Vertreter aus der Gesangs- und Rap-Szene, die glauben ihre kruden Theorien nun verbreiten zu müssen. Dabei werden jahrhundertealte antisemitische Ressentiments wiedererweckt und nachhaltig bedient.
Gewiss steht es frei zu diskutieren, ob derzeit alle von Bund und Land verordneten Einschränkungen mit unseren Grundrechten konform gehen. Bürger, die diesbezüglich ihre Zweifel haben und mit ihrem Unmut in heterogenen Gruppen auf die Straße gehen, sollten sich aber gut überlegen mit welcher seltsamen Querfront von Rechten und Radikalen anderer Couleur sie sich gemein machen.

Die der Pandemie immanente Ungewissheit bereitet Sorgen und kann Ängste schüren.
Man kann Ängste aber gut mit dem Verstand lindern, nicht alle, aber die meisten. Ein gelebter gesellschaftlicher Zusammenhalt kann zudem das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit stärken. Dies haben wir gerade in dieser Krise erleben können.

Unsere Gemeinde erfreut sich indes in Deutschland und darüber hinaus hohen Ansehens.
Das liegt sowohl am Leistungsvermögen unserer über Jahrzehnte aufgebauten und fest etablierten Gemeindeinfrastruktur als auch an den auf verschiedensten Ebenen mit Herz und Verstand handelnden Personen.

Das Renommee einer Gemeinde definiert sich in der Hauptsache aber über ihre Mitglieder, die am Gemeindeleben teilhaben, die Input geben, uns fordern, aber auch da sind, wenn Solidarität und ehrenamtliches Mitwirken erforderlich ist.
Dafür Ihnen Allen herzlichen Dank!

Wir wünschen Gesundheit für Körper und Geist. Passen Sie auf sich auf und
Schabbat Schalom,

Ihr Harry Schnabel
Vorstand
Jüdische Gemeinde Frankfurt am Main K.d.ö.R.

08.05.2020 Das Wort zum Shabbat unseres Vorstandsvorsitzenden Prof. Dr. Salomon Korn

Wir Menschen sind sowohl Individuen als auch Gesellschaftswesen; erst in der Gemeinschaft werden lebenswichtige Traditionen und Riten erleb- und erfahrbar, die weder Einsiedler, Atheisten noch ausschließlich auf sich selbst bezogene Menschen kennen oder je erfahren werden.

Dies trifft vor allem auf eine über viele Jahrhunderte hinweg verfolgte und unterdrückte gesell­schaftliche Minderheit wie die der Juden zu. Deren auf religiöser Grundlage gewachse­nen, gemeinschaftsfördernden Traditionen, Bräuche und Verhaltensweisen waren über nahezu zwei Jahrtausende hinweg Voraussetzungen des Überlebens einer stets bedrängten religi­ösen Minderheit.

Seit nunmehr vielen Wochen hat die Corona-Pandemie Zusammenkünfte größerer Menschengruppen verhindert, sei es im Freien, in öffentlichen Gebäuden oder Gotteshäusern. Für Menschen, die wie viele der hier lebenden Juden, besonders auf den unmittelbaren Kontakt mit einer sie stützenden Gemeinschaft angewiesen sind – vor allem ältere, alleinstehende und kranke Gemeindemitglieder – ruft ein solch länger andauernder Zustand nicht nur Ängste hervor, sondern kann vor allem bei Überlebenden der Shoah und deren Nach­kommen längst überwunden geglaubte Traumata reaktivieren. Viele jüdische Gemeinden, vor allem die kleineren, könnten damit vor nahezu unlösbare Probleme gestellt werden.

Doch auch und gerade die jüdischen Großgemeinden, wie unsere Gemeinde in Frankfurt, sind durch die Corona-Pandemie gefordert wie nie zuvor. Was unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die angestellten wie auch die ehrenamtlichen, in allen Abteilungen und Einrichtungen unserer Gemeinde zur Zeit leisten, ist kaum zu beschreiben und verdient unsere uneingeschränkte Anerkennung und Dankbarkeit.

Lange mussten wir uns gedulden, bis wir jetzt endlich erneut G’ttesdienste abhalten können: Seit dem 1. Mai ist die Westend-Synagoge als einzige Betstätte unserer Gemeinde geöffnet, wo wir ab jetzt wieder zusammenkommen und gemeinsam beten können. Trotz dieser partiellen Erleichterung stehen uns schwierige Zeiten bevor, die uns noch viel abverlangen werden – doch uns bleibt ein historisch gewachsener Trost: Gemeinsam waren wir stark, gemeinsam bleiben wir stark und gemeinsam werden wir auch die gegenwärtig herrschenden Schwierigkeiten meistern.

Passen Sie auf sich auf und Shabbat Shalom!

Ihr Salomon Korn
Vorstandsvorsitzender

Jüdische Gemeinde Frankfurt am Main K.d.ö.R.

30.04.2020 Shabbat-Grußwort unseres Gemeindevorstands

Liebe Gemeindemitglieder,

wir, der Vorstand der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main, freuen uns ganz besonders schon heute einen Schabbat-Gruß an Sie richten zu dürfen.

Denn glücklicherweise gibt es eine Neuigkeit zu verkünden, die unseren Wunsch nach Nähe zumindest ein wenig erfüllen und vor allem unsere jiddishe Neshume, unsere jüdische Seele, wärmen wird:
Ab morgen, dem 1. Mai 2020 können wir wieder unsere Westend-Synagoge für den G’ttesdienst öffnen!

Mit Beschluss der Hessischen Landesregierung vom 28. April 2020 ist es wieder erlaubt, G’ttesdienste in Hessen durchzuführen, sofern alle Voraussetzungen zur Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln gewährleisten sind.
Das bedeutet auch für uns, dass wir unsere G’ttesdienste unter strikten Vorkehrungen, die zum Schutze aller G’ttesdienstbesucher beschlossen wurden, gestalten werden. Wir bitten Sie deshalb ausdrücklich das beiliegende Hygienekonzept aufmerksam durchzulesen und die dortigen Vorgaben zu befolgen.

Der G‘ttesdienst am 1. Mai wird daher bestimmt kein „normaler“ Kabbalat Schabbat-G’ttesdienst, aber umso mehr ein besonderer. Denn dass wir uns wieder, wenn auch unter bestimmten Regeln, im Herzen unserer Gemeinde zum Gebet treffen können, ist sicher für uns alle nach dieser Zeit der vielen Entbehrungen, ein sehr bedeutungsvolles und bewegendes Ereignis.

Insbesondere auch weil wir uns in der Zeit des Omer-Zählens (Sefirat haOmer) befinden. Eine Zeit, die einerseits religiös für das geistige Wachstum steht und in der uns nochmal verdeutlicht wird, wie wichtig jedes einzelne Mitglied der jüdischen Gemeinschaft ist und uns andererseits aber historisch an die Katastrophen erinnert, die das jüdische Volk erlitt.

Auch diese aktuelle Krise, die leider noch nicht überwunden ist, hat uns als jüdische Gemeinschaft vor große Herausforderungen gestellt. Durch die teils gravierenden Umstellungen in unserem Alltag, die erheblichen Kontaktbeschränkungen und durch die traurigen Nachrichten hierzulande und weltweit, wird uns diese Zeit auch als eine Zeit des geistigen und emotionalen Kraftakts in Erinnerung bleiben. Das Einstellen der G’ttesdienste gehört wohl zu den schmerzhaftesten Entscheidungen, die wir zum Wohle aller Gemeindemitglieder und Mitarbeiter aber auch für das Gemeinwohl dabei treffen mussten.

Die verschiedenen virtuellen Angebote des Rabbinats, die auch weiterhin bestehen bleiben, waren uns gleichwohl Trost und Stütze. An dieser Stelle möchten wir uns bei unseren Gemeinderabbinern, Herrn Rabbiner Avichai Apel und Herrn Rabbiner Julian-Chaim Soussan, sowie bei unserem Kantor Yoni Rose und allen Mitarbeitern des Rabbinats herzlich bedanken.

Die Krise ist noch nicht überwunden und die Lockerungen sind nur ein erster Schritt in Richtung Normalität. In einem unserer ersten Schreiben brachten wir allerdings unsere Hoffnung zum Ausdruck, dass wir gestärkt aus dieser Zeit hervorgehen werden. Die erlebte Solidarität, die gegenseitige Unterstützung und der Zusammenhalt aus der Ferne, haben uns genau dies schon jetzt gezeigt. Wir sind als Einzelner und als Gemeinschaft über uns hinausgewachsen und haben im besten Sinne unsere jüdischen Werte trotz großer Einschränkungen weitergelebt und vermittelt.

Mit dem morgigen ersten Kabbalat Schabbat-G’ttesdienst kommt aber endlich wieder das zusammen, was zusammengehört – nämlich WIR ALLE!

Wir wünschen Ihnen und Ihren Familien Schabbat Schalom u’mevorach, bleiben Sie gesund,
mit besten Grüßen

Vorstand der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main K.d.ö.R.
Prof. Dr. Salomon Korn
Marc Grünbaum
Dr. Andrei Mares
Prof. Dr. Leo Latasch
Harry Schnabel

Hier finden Sie unser Hygienekonzept:
Deutsch: https://www.jg-ffm.de/mandanten/1/images/Hygienekonzept%20Gttesdienste%20_%20Deutsch5.5.pdf
Russisch: https://jg-ffm.de/mandanten/1/images/HygienekonzeptRussisch.pdf

24.04.2020 Shabbat-Grußwort unserer Gemeinderatsvorsitzenden Cornelia Maimon-Levi
Liebe Gemeindemitglieder, ich freue mich, dass wir in den letzten Tagen einige positive Signale erhalten haben, die uns zuversichtlich in die neue Woche blicken lassen.

Die Wiederaufnahme des Schulbetriebs unserer Abschlussklassen, sowie die teilweisen Öffnungen der Geschäfte, lassen langsam und behutsam einen Ausblick auf Normalität zu. Aber wir wissen auch, dass wir von den „normalen Zeiten“ noch weit entfernt sind und wir daher nicht übermütig oder gar fahrlässig werden dürfen.

Gerade jetzt, wo wir einige Lockerungen der Restriktionen erleben, gilt es mit diesem Vertrauen in uns Bürgerinnen und Bürgern auch verantwortlich umzugehen. Das Tragen von Schutzmasken, welches ab kommenden Montag in öffentlichen Verkehrsmitteln und beim Einkaufen obligatorisch wird, sollte daher aus Vorsicht, aber auch aus Rücksicht unbedingt eingehalten werden.

Und genau diese Rücksicht ist es, die ich in den letzten Wochen so intensiv erlebt habe und mich nachhaltig beeindruckt. Wenn es etwas Positives gibt, was wir aus dieser Corona-Krise mitnehmen können, dann, dass wir gesehen haben, dass die Werte, die dem Judentum seit Jahrtausenden so immanent sind, auch heute noch lebendig sind. Die Fürsorge nicht nur für sich selbst, sondern für den jeweils anderen, die Solidarität, der Zusammenhalt – all‘ das hat sich in unserer Gemeinde auf vorbildliche Weise in dieser Krise offenbart.

Nicht nur auf institutioneller Ebene, sondern auch ganz individuell, haben wir einander geholfen und waren füreinander da. Das Sprichwort „Gemeinsam sind wir stark“ haben wir in die Tat umgesetzt und dafür möchte ich Ihnen allen von Herzen danken.

Als Vorsitzende des Gemeinderats möchte ich die Gelegenheit aber auch nutzen, an dieser Stelle einmal dem Vorstand der Jüdischen Gemeinde Frankfurt, der sich unermüdlich für das Wohl unserer Gemeinde einsetzt, einen großen Dank auszusprechen. VIELEN DANK für all‘ Eure Arbeit in dieser schwierigen Zeit. Ihr macht Eurem Ehrenamt wortwörtlich alle Ehre.

Danken möchte ich aber auch meinen Kolleginnen und Kollegen aus dem Gemeinderat, die sich unterstützend und beratend engagieren und ebenfalls immer für uns alle da sind. Last but definitely not least, ist es auch mir ein großes Anliegen, allen Abteilungen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, sowie unseren Rabbinern für ihren immensen Einsatz meinen Dank zu übermitteln. Sie alle sind stets angetriebenen von der Motivation für uns, die Gemeindemitglieder, ihr Bestes zu geben.

Es tut gut zu sehen, dass in unserer Gemeinde Mitgefühl und Zusammenhalt nicht bloß leere Worte sind, sondern aus vollen Herzen kommen.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und Ihren Familien, im Namen des gesamten Vorstands und Gemeinderats Shabbat Shalom und bleiben Sie weiterhin gesund,
JÜDISCHE GEMEINDE FRANKFURT AM MAIN K.d.ö.R.

Cornelia Maimon-Levi
Vorsitzende des Gemeinderats

17.04.2020 Shabbat-Grußwort unseres Vorstandsmitglieds Prof. Dr. Leo Latasch

Liebe Gemeindemitglieder, ich hoffe, Sie hatten trotz der besonderen Umstände ein fröhliches, aber vor allem gesundes Pessachfest!

Dieses Pessach wird uns wohl für immer in Erinnerung bleiben. Das erste Mal auch in meinem Leben, an dem man nicht mit Familie und Freunden feiern und das, was wir jüdische Neschume nennen, was uns zusammenhält, teilen konnte. Dies war besonders schlimm für Menschen in unserem Alten-und Pflegezentrum, viele ohne Angehörige oder jemanden mit dem man wenigstens einmal telefonieren konnte.

Aber vielleicht sollten wir dieses „andere Pessach“ dafür nutzen, um darüber nachzudenken was uns wichtig ist und wirklich zählt. Und vieles von dem, was wir als selbstverständlich erachten, ist vielleicht gar nicht so selbstverständlich und sollte daher auch im Alltag mehr geschätzt werden.

Freuen wir uns also auf zukünftige unbeschwerte Tage, in der wir auch wieder persönlich füreinander und miteinander da sein können. Und seien wir dankbar dafür, dass wir in diesen fordernden Zeiten auf so viel Unterstützung und ehrenamtliches Engagement zählen können. Es wird leider noch ein wenig dauern, bis „das alte Leben”” wieder eingekehrt ist, aber gemeinsam werden wir auch diese Phase gut meistern und überstehen und dabei stehen wir Ihnen als Gemeinde zur Seite.

Jede Woche wurde an dieser Stelle bereits den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern oder einzelnen Abteilungen der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main für ihre Arbeit gedankt. Diesen Dank möchte auch ich als Personaldezernent von ganzem Herzen aussprechen. Aber dieses Mal ist es mir ein zusätzliches Anliegen jemanden besonders zu erwähnen, ohne deren Leitung und unermüdlichen Einsatz, die erarbeiteten Maßnahmen nicht so hätten umgesetzt werden können. Der Dank gilt der Direktorin Jennifer Marställer, unter derer Führung die gesamte Belegschaft tatkräftig, motiviert und immer positiv gestimmt, für die Gemeindemitglieder ihr Bestes gegeben hat und immer noch gibt!
DAFÜR DANKEN WIR EUCH!

Auch mit G’ttes Hilfe werden wir wieder zur Normalität zurückkehren. Wir wollen mit Zuversicht und Hoffnung den kommenden Tagen entgegenblicken und uns dabei den jüdischen Leitsatz vergegenwärtigen „Gam se le Tova“ – „Auch dies ist zum Guten“. So soll es sein – so wird es sein!

Im Namen des gesamten Vorstands und des Gemeinderats der Jüdischen Gemeinde, wünsche ich Ihnen und Ihren Familien Shabbat Shalom und vor allem Gesundheit,

JÜDISCHE GEMEINDE FRANKFURT AM MAIN K.d.ö.R.

Prof. Dr. Leo Latasch

Vorstand

11.04.2020 Shawua Tov-Grußwort unseres Vorstandsmitglieds Dr. Andrei Mares


Liebe Gemeindemitglieder,

die fünfte „Corona-Woche“ liegt vor uns. Noch immer im Zeichen der Vorsicht mit Einschränkungen, Verboten und Geboten, die unseren Alltag erschweren, aber uns auch eindeutig schützen.
Wir, die Gemeinde, mit unseren Angestellten, Mitarbeitern, sowie freiwilligen und ehrenamtlich Tätigen haben weiterhin kreativ, engagiert und erfolgreich gearbeitet, um Ihnen so viel Gemeindeleben, Ablenkung und Hilfe wie möglich anzubieten.

Unsere Kulturabteilung mit ihren vielfältigen digitalen Angeboten.
Unsere Schule, Religionsschule, Kindergärten mit ihren Unterrichts-, Spiel- und Lernangeboten im Netz, sowie Betreuung vor Ort.
Unsere Rabbiner mit regelmäßigen G’ttesdiensten und Schiurim im Internet.
Unsere Sozialabteilung, jederzeit erreichbar, die mit großem Engagement, und vielen ehrenamtlich Tätigen Hilfe leistet.
Unser Altenzentrum, das mit vorausschauender, organisierter, professioneller Arbeit und G’ttes Hilfe von der Pandemie bisher verschont geblieben ist.

Erinnerungen sind stets mit Emotionen verbunden. In einer solchen Zeit Pessach zu verbringen, Sederabende allein, in kleinster Gruppe, oder mit dem neuen „Familienmitglied“ Zoom wird uns ewig im Gedächtnis bleiben.
Mögen sich diese Erinnerungen mit einem baldigen Ende dieser Plage verbinden.
Einen besonderen Dank an Sie alle, die bisher unsere Angebote so zahlreich angenommen und gewürdigt haben. Ein Lob auch dafür, dass Sie sich so vernünftig und diszipliniert verhalten haben.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen eine gute und erfolgreiche Woche. Achten Sie auf sich und andere, bleiben Sie gesund, Miteinander und Füreinander da, aber bitte mit mindestens 2m Abstand, und Hände waschen nicht vergessen.

Chag Pessach Sameach, Schawua Tov, auch im Namen meiner Vorstandskollegen und des Gemeinderates
JÜDISCHE GEMEINDE FRANKFURT AM MAIN K.d.ö.R.

Dr. Andrei Mares

Vorstand

03.04.2020 Shabbat-Grußwort unseres Vorstandsmitglieds Marc Grünbaum zur aktuellen Lage

Liebe Gemeindemitglieder,

insbesondere in diesen Tagen ist Gesundheit eines der höchsten Güter und insofern hoffen wir, dass es Ihnen gut geht.

Diese Zeiten bringen viele Veränderungen mit sich. Im Alltag, im Zusammenleben der Familien und mit Freunden, im religiösen Leben, im Beruf und – für nicht wenige – in finanzieller Hinsicht. Und wir dürfen Ihnen versichern, dass wir uns bereits jetzt schon mit Angeboten für die Zeit „nach Corona“, für die Zeit nach den bestehenden Beschränkungen, beschäftigen und uns überlegen, wie wir unseren Mitgliedern bei der Bewältigung der auf sie zukommenden Herausforderungen unterstützen können.

Auch unsere Kulturabteilung arbeitet an neuen Formaten. Denn Kultur gehört zu unserem Leben und daran wollen wir festhalten – nun allerdings in abgewandelter Form. Im April stellen wir Ihnen erstmalig einen digitalen Kochkurs vor, damit Sie Ihren Lieben zuhause jüdische Gerichte – Soul Foodz by Gidi – zubereiten können. Die Planungen für eine online-Gedenkstunde zum Jom haSchoa ist uns ein besonderes Anliegen, nachdem wir diese Gedenkstunde nicht in der gewohnten Art und Weise werden abhalten können. Denn die Erinnerung an das Leid der Schoa und unserer ermordeten Familienangehörigen darf auch in diesen Zeiten nicht zurückstehen. Leider werden wir die bereits seit einem Jahr in Planung befindliche Jom haAtzmaut-Feier mit einem Konzert der weltbekannten Maccabeats im Festsaal des Ignatz Bubis-Gemeindezentrums, für alle Gemeindemitglieder absagen müssen. Soweit es die Umstände erlauben, überlegen wir, wie wir diesen wichtigen Tag dennoch, vielleicht improvisierter begehen können. In jedem Fall werden wir dieses Konzert nachholen und gemeinsam umso mehr feiern, wenn diese Zeiten überstanden sind.

Sie sehen, es mag zwar sein, dass das Gemeindeleben vorläufig anders ist. Es gibt aber keinen Stillstand – und dafür werden wir auch in den nächsten Tagen und Wochen Sorge tragen. Passen Sie auch weiterhin auf sich auf und bleiben Sie gesund.

Schabbat Schalom
שבת שלום und viele Grüße

Marc Grünbaum
Vorstand

27.03.2020 Shabbat-Grußwort unseres Vorstandsmitglieds Harry Schnabel zur aktuellen Lage

Liebe Gemeindemitglieder,

wir haben nun die zweite Woche spürbarer Einschränkungen unseres Gemeindelebens hinter uns.
Neben der Schließung unserer Kindertageseinrichtungen und unserer Schule, ist die Schließung der Synagogen als elementare und identitätsstiftende Einrichtung unseres Gemeindelebens besonders schmerzlich.

Wir unternehmen jedoch alles Erdenkliche, um über die digitalen sozialen Medien unser Gemeindeleben so weit wie möglich fortzuführen. Ganz besonders wichtig ist uns dabei, das Gefühl von Zusammenhalt in unserer Gemeinde nach wie vor zu vermitteln. Wir sind nicht alleine, wir sind füreinander da und somit gemeinsam stark!
Unsere Kitas schicken unseren jüngsten Gemeindemitgliedern viele spannende Aufgaben, mit denen sie spielerisch und fröhlich weitere Lernschritte machen können.

Die Schüler und Schülerinnen der I. E. Lichtigfeld-Schule erhalten ebenfalls per Email Hausaufgaben und Hilfsangebote – eine digitale Plattform ist am Entstehen.
Unser Jugendzentrum „Amichai“ erreicht unsere Kinder nunmehr auch über einen online-Auftritt, welchen wir übrigens allen Jugendzentren bundesweit zur Verfügung gestellt haben, und die Kulturabteilung hat die Ausnahmesituation für eine erste virtuelle Veranstaltung genutzt.

Auch zum heutigen Shabbat-Eingang wird Rabbiner Apel um 16.00 Uhr mit Ihnen online wieder einen Kabbalat Shabbat begehen und Rabbiner Soussan teilt regelmäßig online-Shiurim, welche in der aktuellen Zeit Mut und Zuversicht geben.

Dem Herunterfahren sozialen und wirtschaftlichen Lebens, wird vielleicht aber einmal als große Gemeinschaftserfahrung erinnert werden. Es geht um eine wichtige gemeinsame Aufgabe: Kurzfristig soll das Gesundheitssystem vor dem Kollaps bewahrt werden, um denen, die noch erkranken, eine optimale Versorgung zu sichern und wer sich schützt, schützt auch andere.

Meine Hoffnung ist jedoch, dass sich zum Ende der Pessach-Ferien gesellschaftliches und wirtschaftliches Leben wieder behutsam entfalten kann.

Jedes Land geht anders mit dem Coronavirus um. Man hat den Anschein, die Amerikaner würden es am liebsten nach einem Schnellgericht in Texas auf den elektrischen Stuhl setzen. Die Deutschen würden es gern in einen Stuhlkreis einladen und dort überzeugen, sich positiv einzubringen und von seiner Aggressivität abzulassen. Und die Chinesen planen längst, es in die Partei aufzunehmen, um es so als individuelle Gefahr ein für alle Mal zum Schweigen zu bringen.
Der nicht unumstrittene restriktive Kurs Israels scheint gleichwohl Wirkung zu zeigen. Hier ist man mit 2.300 Infizierten und 5 Todesopfern (Stand 25.3.2020) bisher vergleichsweise glimpflich davongekommen.
Auch in Israel mussten alle Synagogen schließen.

Natürlich wissen wir, dass die derzeitigen Einschränkungen für viele von Ihnen eine starke Belastung bedeutet.
Wir möchten Sie aber auch unter den gegenwärtigen Umständen unterstützen, wo immer es möglich ist.
Bitte zögern Sie nicht, sich an uns zu wenden, wenn Sie Hilfe benötigen. Sie erreichen uns unter 069-768036-116 oder per Email unter wecare@jg-ffm.de

Denn auch wenn wir das persönliche Treffen etwas aufschieben müssen, so gilt doch nach wie vor „Kol Israel Arevim ze le Ze“ – „Das Volk Israel ist füreinander verantwortlich“! Und wir alle können dabei helfen, indem wir unsere jüdische Gemeinde hier und weltweit sowie das Wohl der Welt in unsere Gebete einschließen.

Abschließend möchte ich auch allen unseren Mitarbeitern, die auch in dieser Zeit unermüdlich und mit großem Engagement unsere Gemeindeinfrastruktur aufrecht erhalten herzlich danken

Bitte passen Sie auf sich und wenn Sie können auf andere auf.

Herzliche Grüße und Shabbat Schalom, auch im Namen meiner Vorstandskollegen

Harry Schnabel

Vorstand

20.03.2020 Shabbat-Grußwort des Vorstandsvorsitzenden Prof. Dr. Salomon Korn zur aktuellen Lage

Liebe Gemeindemitglieder,

vor uns steht der erste Shabbat in diesen schwierigen Zeiten. Der erste Shabbat an dem wir die Westend-Synagoge seit ihrer Wiederöffnung im Jahre 1950 schließen mussten.

Unser Leben ist das höchste Gut, das wir besitzen – das gilt es ab sofort, unter Beachtung behördlicher Auflagen und Vorgaben, gemeinschaftlich und solidarisch zu schützen. Daher war dieser Schritt unumgänglich. Unser Gemeinderabbiner Apel wird um 16Uhr mit Ihnen – online – den Kabbalath Shabbat begehen.

Wir, die Jüdische Gemeinde Frankfurt am Main, sehen es als unsere vordringlichste Aufgabe an, Sie, unsere Gemeindemitglieder, so weit wie möglich zu schützen sowie Ihnen Zuversicht, Sicherheit und Hoffnung zu vermitteln. Und ich versichere Ihnen, dass wir an Ihrer Seite stehen. Bereits jetzt schon haben sich viele unserer Mitglieder bei uns gemeldet, die helfen und unterstützen wollen. Dafür danke ich Ihnen allen. Wir stehen zusammen und dass freut mich sehr.

Unseren Angestellten, Mitarbeitern sowie freiwilligen und ehrenamtlichen Helfern danke ich – ebenso wie meinen Vorstandskollegen – für ihren unermüdlichen Einsatz, ihr Engagement sowie vorbildliches Verhalten zu unserer aller Wohl – möge jeder von uns seinen Beitrag dazu leisten.

Und möge Gtt Sie und Ihre Liebsten beschützen.

Mit herzlichen Grüßen, verbunden mit dem Wunsch, dass wir alle gesund bleiben –
Shabbat Shalom!

Prof. Dr. Salomon Korn
Vorstandsvorsitzender

WICHTIGE Mitteilung zur Westend-Synagoge

(Stand 19.03.2020, 20 Uhr)

WIr bedauern mitteilen zu müssen, dass ab SOFORT aufgrund der aktuellen Situation nun auch die Westend-Synagoge geschlossen werden musste! Wir danken für Ihr Verständnis!

Alle weiteren Maßnahmen entnehmen Sie bitte den untenstehenden Texten!

Informationen vom 17.03.2020, 15 Uhr

Liebe Gemeindemitglieder,

die Meldungen und Anordnungen der politischen Entscheidungsträger ändern sich stetig. Daher sind einige von uns kürzlich beschlossenen Maßnahmen zum jetzigen Zeitpunkt bereits überholt.

Wir bitten Sie daher um die Berücksichtigung folgender aktueller Entscheidungen:
Aufgrund der verbindlichen Vorgabe der Hessischen Landesregierung, sind keine Zusammenkünfte von Religionsgemeinschaften mehr erlaubt. Diese Anordnung hat Auswirkungen auf unsere G’ttesdienste.

Ab sofort müssen wir daher die G’ttesdienste und jegliche religiöse Versammlung auch in der Westend-Synagoge einstellen. Bitte schließen Sie alle Kranke und das Wohl der Jüdischen Gemeinde Frankfurt und der jüdischen Gemeinschaft in Ihre privaten Gebete mit ein. Mögen wir alle diese schwierige Zeit unbeschwert überstehen.

Leider sind wir auch gezwungen, unsere beiden Seder-Abende am 8. und 9. April 2020 abzusagen.
Das Restaurant Sohar’s wird jedoch ein Pessach-Menü zusammenstellen, welches Sie bestellen können und Ihnen geliefert wird. Hierfür wenden Sie sich bitte direkt an Sohar’s telefonisch unter 069-752341 oder per E-Mail an restaurant@sohars-catering.com

Auch wenn diese Maßnahmen drastisch erscheinen, so dienen sie doch dem Schutz aller. Wir sind davon überzeugt, dass wir diese herausfordernde Situation gemeinsam gut überstehen und gestärkt aus ihr hervorgehen werden.

Weiterhin gilt es, den Gemeindemitgliedern, die unsere Unterstützung brauchen, mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln zu helfen. Wir danken schon jetzt allen Ehrenamtlichen, die sich unter wecare@jg-ffm.de gemeldet haben und sich hierbei engagieren.

Wir, der Vorstand und die gesamte Belegschaft der Jüdischen Gemeinde sind nach Kräften und Möglichkeiten weiterhin für Sie da.

Wir hoffen, dass sich die Lage bald beruhigt und wir zum normalen Ablauf in allen unseren Einrichtungen und unserer Angebote zurückkehren können.

Wir wünschen Ihnen und Ihren Familien alles Gute und bleiben Sie gesund,

Vorstand der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main

АКТУАЛЬНЫЕ ИЗМЕНЕНИЯ! ВНИМАНИЕ!
(Положение дел на 17.03.2020, 15 час.)

Дорогие члены общины,
Сообщения и указания правительственных органов постоянно меняются. В результате некоторые из принятых нами недавно мер уже устарели.

Поэтому мы просим Вас принять во внимание следующие актуальные решения:
По требованию правительства земли Гессен больше не разрешены собрания
религиозных общин. Этот указ имеет влияние и на наши б-гослужения.

С настоящего времени мы должны остановить все б-гослужения и любые религиозные собрания и в синагоге Вестэнд. Тем не менее, синагога Вестэнд остается открытой для Вас для частной
индивидуальной молитвы. Пожалуйста, включите в Ваши молитвы всех больных и
благосостояние Еврейской общины Франкфурта и всего еврейского сообщества. Мы
надеемся без особых проблем преодолеть это трудное время.

К сожалению, мы должны также отменить оба вечера Седер 8 и 9 апреля 2020.
Но ресторан Sohar’s составит пасхальное меню, которое Вы можете заказать с
доставкой на дом. Обращайтесь, пожалуйста, напрямую в ресторан Sohar’s по телефону
069-752341 и электронной почте restaurant@sohars-catering.com.

Даже если эти меры и кажутся радикальными, они служат нашей общей защите. Мы
убеждены в том, что все вместе мы сможем справиться с этой сложной ситуацией и
выйти из нее еще сильнее.

Важной задачей остается всемерное оказание помощи тем, кто нуждается в нашей
поддержке. Мы выражаем благодарность всем волонтерам, которые откликнулись на
наш призыв в wecare@jg-ffm.de и уже работают в этом направлении.

Мы, Правление и все сотрудники Еврейской общины стараемся сделать для Вас всё,
что в наших силах и возможности.

Надеемся, что ситуация скоро успокоится и мы сможем вернуться к нормальной работе
в наших учреждениях.

Желаем Вам и Вашим семьям всего наилучшего, будьте здоровы!

Правление Еврейской общины Франкфурта-на-Майне

***

AKTUELL 16.03.2020

Frankfurt am Main, den 16.03.2020

Liebe Gemeindemitglieder,

im Zuge der Corona-Pandemie gilt es auch für unsere Gemeinde, Vorkehrungen zu treffen. Wir haben daher eine Reihe von Maßnahmen und Entscheidungen getroffen, über die wir Sie mit der folgenden Übersicht informieren wollen.

Zu allererst wünschen wir Ihnen und Ihren Familien Gesundheit und vor allem, dass wir alle gesund bleiben. Es ist wichtig auch unter den gegenwärtigen Umständen besonnen zu bleiben und da, wo wir als Gemeinde unterstützen können, werden wir dies selbstverständlich tun.

Wir wissen, dass die Einschränkungen für viele eine Belastung sind und haben daher für dringende Anfragen und Hilfen eine besondere E-Mail unter wecare@jg-ffm.de und eine zentrale Telefonnummer unter 069-768036-116 eingerichtet.

Wer von Ihnen etwa unsere Sozialabteilung ehrenamtlich unterstützen möchte, kann und darf, den laden wir dazu ein, sich einzubringen, beispielsweise bei der Unterstützung von Einkäufen usw. Melden Sie sich hierzu unter der vorstehend genannten E-Mail-Adresse.

Wir bitten Sie alle bereits jetzt schon um Verständnis dafür, dass wir Fragen oder Entscheidungen unter den gegenwärtigen, herausfordernden Umständen, nicht immer sofort beantworten oder treffen können. Dabei wollen wir uns bei allen unseren Mitarbeitern, Einrichtungsleitern und allen voran der Direktion für ihren vorbildlichen Einsatz bedanken. Die letzten Tage waren sehr beanspruchend – danke hierfür.

Wir sind eine starke Gemeinschaft, gerade auch jetzt, und stehen zusammen. Wir sind uns sicher, dass wir die Situation gut meistern werden. Begreifen wir die gegenwärtigen Umstände auch als Chance zur Ruhe zu kommen, die Zeit mit unseren Familien und unserer Gemeinschaft zu nutzen. Wir werden Sie selbstverständlich fortlaufend informieren und wünschen Ihnen und Ihren Familien alles Gute.

Mit freundlichen Grüßen und Shalom!

JÜDISCHE GEMEINDE FRANKFURT AM MAIN K.d.ö.R.

Der Vorstand

Der Vorstand der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main hat folgende Maßnahmen aufgrund der aktuellen Situation beschlossen (Stand 16.03.2020, 17:00 Uhr):

Liebe Gemeindemitglieder,

nachfolgend erhalten Sie eine Auflistung der ab dem 16.03.2020 geltenden Maßnahmen betreffend unsere Einrichtungen und Veranstaltungen, die der Vorstand der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main zum Schutz aller Gemeindemitglieder und MitarbeiterInnen getroffen hat:

Allgemein: Wir appellieren an die Verantwortung jedes Gemeindemitglieds für sich und seine Mitmenschen und bitten zum Schutz aller besonnen und umsichtig zu handeln.

Wir werden Ihnen selbstverständlich weiterhin die neuesten Entwicklungen und Informationen auf unserer Website und unserer Facebook-Seite bereitstellen.

Bitte informieren Sie sich aber auch eigenständig auf der Website des Robert Koch-Instituts über aktuelle Erkenntnisse unter:
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/nCoV.html

- Sollten Sie selbst Anzeichen einer Erkältung aufweisen, bitten wir Sie unsere Einrichtungen nicht zu besuchen
- Sollten Sie in den letzten Wochen in einem Risikogebiet gewesen sein[1] dürfen Sie unsere Einrichtung nicht betreten oder unsere Angebote wahrnehmen
- Wir bitten darum, jegliches Händeschütteln zu unterlassen und auch vom Küssen der Mesusa abzusehen
- Wir raten dringend dazu, Ansammlungen von Menschen zu meiden und nur dringendste Erledigungen außer Haus zu tätigen
- Achten Sie unbedingt auf die Hygienemaßnahmen: z.B. Händewaschen 20-30 Sekunden mit Seife
- Halten Sie beim Husten oder Niesen mindestens einen Meter Abstand von anderen Personen und drehen Sie sich weg
- Niesen oder husten Sie am besten in ein Einwegtaschentuch. Verwenden Sie dies nur einmal und entsorgen es anschließend in einem Mülleimer mit Deckel. Wird ein Stofftaschentuch benutzt, sollte dies anschließend bei 60°C gewaschen werden
- Und immer gilt: Nach dem Naseputzen, Niesen oder Husten gründlich die Hände waschen!
- Ist kein Taschentuch griffbereit, sollten Sie sich beim Husten und Niesen die Armbeuge vor Mund und Nase halten und ebenfalls sich dabei von anderen Personen abwenden[2]
- Wenn es Ihnen möglich ist, Sie gesund und nicht zu dem gefährdeten Personenkreis gehören (ab 50 Jahren oder mit Vorerkrankung) würden wir uns freuen, wenn Sie uns helfen würden, denjenigen zu helfen, die jetzt dringend unsere Unterstützung brauchen, sei es durch Einkäufe tätigen o.ä.
Hierfür stellen wir gerade ein Team zusammen, welches von unserer Sozialabteilung koordiniert wird. Bei Interesse melden Sie sich bitte unter wecare@jg-ffm.de oder telefonisch unter 069-768036-116
- Bitte sehen Sie von Terminen und persönlichen Besuchen in unseren Einrichtungen ab, wenn sie a.) nicht dringlich sind und somit problemlos verschoben werden können oder b.) kein vereinbarter Termin vorliegt
- In dringenden Notfällen wenden Sie sich bitten an die bekannten Stellen der Abteilungen oder an unsere Zentralrufnummer 069-768036-0, bzw. an unsere Zentral-E-Mail-Adresse mailto@jg-ffm.de

Rabbinat:
- Alle G’ttesdienste werden vorläufig in der Westend-Synagoge abgehalten. Das Stibel und die Baumweg-Synagoge bleiben bis auf weiteres geschlossen
- Bitte halten Sie beim G’ttesdienst ausreichend Abstand und lassen mindestens einen Platz zwischen und eine Reihe vorne und hinter Ihnen und den weiteren Betenden frei
- Für den Fall, dass G’ttesdienste aufgrund gesetzlicher Vorgaben verboten werden, bleibt die Westend-Synagoge für die Durchführung privater Gebete als einziger Standort geöffnet
- Kiddushim: Wir haben beschlossen, dass zu Kabbalat Shabbat und am Shabbat keine Kiddushim mehr stattfinden
- Wir bitten um Verständnis dafür, dass wir alle Familienshabbatot bis auf weiteres abgesagt haben
- Die großen Seder-Abende am 8. und 9. April 2020 finden nach jetzigem Kenntnisstand statt. Wir werden dafür sorgen, dass auf ausreichend Platz zwischen den Teilnehmern geachtet wird. Es wird nach jetzigem Kenntnisstand eine Begrenzung der Teilnehmerzahl geben – das Foyer wird ggf. in die Sederabende miteinbezogen, ebenso prüfen wir, ob weitere Räume für die Durchführung des Seders geöffnet werden können. Wir werden hier nochmals gesondert informieren
- Alle Synagogenführungen sind bis auf weiteres abgesagt
- Unsere Rabbiner und das Rabbinat stehen Ihnen nach wie vor telefonisch und per E-Mail für weitere Fragen zur Verfügung

Schule:
- Die Schule ist mit Erlass der Hessischen Landesregierung ab dem 16.03.2020 bis vorerst dem 19.04.2020 geschlossen
- Das Lehrekollegium wird den Schülerinnen und Schuler Aufgaben zuschicken
- Eine Notbetreuung wird es für Kinder geben, deren beide (!) Elternteile, bzw. das alleinerziehende Elternteil in systemrelevanten Berufen arbeitet/n
Ein dementsprechendes Formular ist den Eltern bereits zugegangen
- Für weitere Fragen bleibt die Schulleitung unter den bekannten Kontaktdaten erreichbar

KITAs und Krippen:
- Die KITAs und Krippen sind mit Erlass der Hessischen Landesregierung ab dem 16.03.2020 bis vorerst dem 19.04.2020 geschlossen
- Eine Notbetreuung wird es für Kinder geben, deren beide (!) Elternteile, bzw. das alleinerziehende Elternteil in systemrelevanten Berufen arbeitet/n. Ein dementsprechendes Formular ist den Eltern bereits zugegangen
- Für weitere Fragen bleibt die KITA- und Krippenleitung unter den bekannten Kontaktdaten erreichbar

Religionsschule Yeshurun:
- Die Religionsschule bleibt mit Erlass der Hessischen Landesregierung ab dem 16.03.2020 bis vorerst dem 19.04.2020 geschlossen

Jugendzentrum Amichai:
- Wir haben uns dazu entschieden, dass das Jugendzentrum bis auf weiteres geschlossen bleiben muss
- Daher haben wir die Chugim und Peulot abgesagt
- Die Madrichim bleiben mit den Chanichim per Email oder Telefon in Kontakt und werdenden kleine Programme anbieten

Altenzentrum:
- Die Landesregierung hat erhebliche Einschränkungen für die Besuche von Altersheimen erlassen: Aufgrund gesetzlicher Bestimmungen sind die Besuchsmöglichkeiten für die besonders gefährdeten Personengruppe im Altenzentrum stark reglementiert
- Besuche dürfen daher nur noch einmal pro Tag von 1 Person für max. 1 Stunde zwischen 16-18 Uhr erfolgen – ausgenommen sind hiervon die in der Verordnung angesprochenen Besuchsgruppen (unsere Rabbiner, RechtsanwälteInnen und Notare in Ausübung ihres Berufes). Personen, die sich in kritischen Situationen befinden, können von ihren nahen Angehörigen oder ihrer Bezugsperson besucht werden und zwar auch wenn es mehr als 1 Person ist und der Aufenthalt länger als 1 Stunde dauert. Hier gilt allerdings das Hausrecht und wir bitten darum etwaigen Anweisungen des Pflegepersonals und der Heimleitung zu folgen
- Alle Besucher müssen über 18 Jahre alt sein
- Zu den G’ttesdiensten in der Synagoge des Altenzentrums dürfen nur noch Bewohner. Dies gilt ebenso für das Café im Altenzentrum
- Wir bitten darum, dass alle Besucher sich in einer Besucherliste mit ihren Kontaktdaten eintragen, um gegebenenfalls eine Nachverfolgung der Infektionskette zu ermöglichen
- Die besondere Bitte gilt allen Besuchern, hier unbedingt

Termininfos

Termin
16.03.2020

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