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10.12.2019 / 12 Kislev 5780

Vortrag: Deborah Lipstadt (Emory Universität): »Contemporary Antisemitism: Old Text in a N

Über den Vortrag (in englischer Sprache)
Nicht allein in Deutschland, sondern weltweit häufen sich in jüngster Zeit Fälle antisemitisch motivierter Diskriminierung und Gewalt, deren ideologische Grundlagen vielfältig und komplex sind. In ihrem 2018 in deutscher Sprache erschienenen Buch Der neue Antisemitismus (Berlin Verlag) spürt die renommierte amerikanische Historikerin und Holocaustforscherin Deborah Lipstadt den Ausdrucksformen dieses erschreckend virulenten Hasses in Europa, den USA und im Nahen Osten nach und erklärt die Ursachen seines Wiederaufstiegs auch jenseits rechtsradikaler und islamistischer Milieus. Sie zeigt auf, was Juden und Nichtjuden wissen müssen, um dem neuen Antisemitismus etwas entgegensetzen zu können, und warnt vor den universalen Folgen eines Hasses, der sich rasant ausbreitet. »Juden sind so etwas wie der Gradmesser der Gesellschaft. Wer sie angreift, greift alle demokratischen und multikulturellen Werte an.«

Deborah Lipstadt ist Professorin für Moderne Jüdische Geschichte und Holocaust-Studien an der Emory University in Atlanta (USA). Ihre Forschungen sind immer wieder auf ein großes öffentliches und politisches Interesse gestoßen. In ihrem Buch Beyond Belief. The American Press and the Coming of the Holocaust, 1933–1945 (New York 1986) zeigt sie auf, wie die amerikanischen Medien im Zweiten Weltkrieg das Wissen von der Vernichtung der europäischen Juden lange Zeit ignorierten. Um die Leugnung des Holocaust in der Gegenwart geht es in ihrem Buch Denying the Holocaust. The Growing Assault on Truth and Memory (engl. 1993; dt: Leugnen des Holocaust. Rechtsextremismus mit Methode, Hamburg 1996). Mit Bezug auf dieses Buch wurde Lipstadt vom Holocaust Leugner David Irving 1995 vor einem Londoner Gericht verklagt; im April 2000 wurde Irvings Klage zurückgewiesen und Lipstadt in allen Punkten der Anklage Recht gegeben.

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